Auf die Frage nach dem besten russischen Fußballspieler aller Zeiten, ist die Antwort immer die gleiche: Lew Jaschin. Die Torwartlegende der 1960er-Jahre hat sich über die Grenzen der Sowjetunion hinaus nicht nur einen Namen, sondern auch viele Anhänger und Freunde gemacht. Pünktlich zu den russischen Fußballjahren 2017/2017 mit Confed-Cup und vor allem der WM ist nun die erste deutschsprachige Biografie über den vielleicht berühmtesten Moskauer Sportler erschienen.
Rezensiert für ballesterer – Fußballmagazin und die Moskauer Deutsche Zeitung.
Der Über-Torwart aus Russland
Eine gute Biografie stellt den Menschen in den Vordergrund, eine hervorragende zeigt ihn vor dem Hintergrund seiner Zeit. Insofern ist Schulze-Marmeling eine wirklich lesenswerte Lebens- und Schaffensbeschreibung des russischen Über-Keepers gelungen. Entlang der Karriere Lew Jaschins erzählt das Buch nämlich zugleich die Geschichte des sowjetisch-russischen Fußballs und dessen wechselnder Philosophien und gesellschaftlicher Rezeption im Laufe der Jahrzehnte. So erfährt man beispielsweise von der metaphorischen Rolle, die der Torhüter als Tor-Hüter, mithin Beschützer des Landes und der Familie in der russischen bzw. sowjetischen Ikonografie schon lange vor Jaschins ganz realen Paraden spielte. Weiterlesen auf meinem Blog!